Es soll die Organspende in Deutschland vereinfachen und die Situation für die Anwärter auf Spenderorgane verbessern – das Online-Register. Ich habe euch in diesem Artikel mal einige wichtige Infos zusammengefasst.

Von heute an können in Deutschland alle Bürgerinnen und Bürger ihre Haltung zur Organspende in einem bundesweiten Online-Register eintragen. In Deutschland gilt, dass die Person, die nach ihrem Hirntod Organe spenden will, zu Lebzeiten ihre Entscheidung abgeben muss – oder dass ein enger Angehöriger das für sie nach dem Tod tut. Das soll ab jetzt einfacher werden, und zwar mit dem zentralen Datenbank, dem Organspende-Register.

Unter der Internetadresse www.organspende-register.de kann man seinen Willen zur Organspende rechtssicher, freiwillig und kostenlos hinterlegen. Voraussetzung ist allerdings, dass man über einen Personalausweis mit Onlinefunktion und PIN verfügt. 

Die Zustimmung zur Organspende ist ab einem Alter von 16 Jahren möglich. Ein Widerspruch kann bereits mit Vollendung des 14. Lebensjahres erfolgen. Ein Höchstalter, bis zu dem eine Organspende möglich ist, gibt es nicht. In Italien wurde 2022 sogar die Leber einer Hundertjährigen erfolgreich transplantiert. Auch wichtig: Eine einmal hinterlegte Entscheidung kann jederzeit geändert und widerrufen werden. 

Von jetzt an ist es möglich, die eigene Haltung in dem Online-Organspende-Register zu dokumentieren. Aber Interessierte können sich zunächst nur dann eintragen, wenn sie einen Personalausweis mit Onlinefunktion und Pin besitzen. Die Hürden für nicht so mit neuen Techniken vertraute Menschen sind also hoch. Das kritisiert auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz.

Ursprünglich war geplant, dass man sich auch über die Bürgerämter der Kommunen eintragen kann. Dieser einfache Zugang scheitert allerdings an der fehlenden technischen Ausstattung der Ämter.

Ärztevertreter – wie zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie – bemängeln, dass es Jahre dauern wird, bis sich genügend Menschen im Register eingetragen haben. Sie befürworten stattdessen mehrheitlich eine Widerspruchslösung. Dadurch wäre jeder Bürger ein potenzieller Organspender – außer, er würde dem ausdrücklich widersprechen. Solche Widerspruchsregister gibt es in vielen Ländern Europas, zum Beispiel in Belgien, Österreich, Spanien und Ungarn, aber auch in Italien, Schweden und der Türkei.

Spitzenreiter in Sachen Organspende ist seit Jahren Spanien – mit deutlichem Abstand zu allen übrigen Länder. Den Erfolg führt die nationale spanische Organspendeorganisation aber vor allem auf Experten-Teams zurück, die es in jedem größeren spanischen Krankenhaus gibt und die sich intensiv um Organspenden kümmern.

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