Die Werte auf dem Display

Die Werte auf dem Display

Wir alle müssen Sie dokumentieren und bei jeder Kontrolle werden Sie abgefragt. Aber was bedeuten überhaupt die Werte, die uns der LVAD auf seinem Display anzeigt und wie werden Sie eigentlich berechnet?

Der erste Wert mit 2500 RPM gibt an, wieviel Umdrehungen die Pumpe die pro Minute macht. Die Angabe wird in Rounds per Minute – RPM – angegeben. Das ist quasi die Drehzahl des Motors. Dieser Wert bleibt immer konstant, außer die Pumpe befindet sich im Spülvorgang, dann sieht man deutlich, wie die Drehzahl kurz hoch geht und dann wieder auf den eingestellten Wert wechselt.

3,5 Watt gibt den Stromverbrauch an. Dieser schwankt immer ein wenig je nachdem, wieviel Kraft die Pumpe braucht, um das Blut zu pumpen. Hier spielen natürlic Viskosität und Beschaffenheit des Blutes mit rein. Sollte dieser Wert stark schwanken, sollte man Rücksprache mit der behandelnden Klinik halten. Sollte sich dieser Wert mal außerhalb der Norm bewegen sind im LVAD auch Grenzwerte gespeichert, bei denen er automatisch Alarm gibt.

Nun zum letzten und vielleicht verwirrensten Wert auf dem Display – 5,0 L/min – dieser gibt die Menge an Blut an, das die Pumpe innerhalb einer Minute pumpt. Auch hier sind im LVAD Grenzwerte gespeichert, bei denen ein Alarm ausgelöst wird, sollten diese über- oder unterschritten werden. Das ist dann der sog. Low-Flow / High-Flow-Alarm.

Hierbei handelt es sich aber nicht um einen exakten Wert, sondern:

„Die Flussrate, die am Monitor abzulesen ist, wird aus der Umdrehungszahl, dem Energieverbrauch und der Viskosität des Blutes, gemessen am Hämatokritwert des Patienten, ermittelt. Es handelt sich dabei nur um einen Trend, nicht aber um einen präzisen Wert, sodass hierbei vor allem Abweichungen von den sonst erhobenen Werten aufmerksam machen sollten.“

(Quelle: https://www.dgpr.de/fileadmin/files/DGPR/Leitlinien/Positionspapier_VAD_DGPR.pdf)

Meiner Erfahrung nach ist es nämlich sehr wichtig den Hämatokritwert des Blutes immer wieder anzupassen, um lästigen Low-Flow-Alarmen aus dem Weg zu gehen, da ich diese gerade am Anfang meiner Zeit als VADianer oft hatte, zum Glück ohne Komplikationen.

Wenn Sie noch mehr Daten Ihres LVAD und auch der Akkus erfahren möchten, sollten Sie mal den rechten Knopf mit dem Pfeil für 3 Sekunden gedrückt halten. Daraufhin wechselt das Display zum nächsten Screen. Mit einem kurzen Druck auf den Pfeil nach unten, kann man so auch alle weitern Screens durchgehen, bis man wieder auf dem „Startbildschirm“ ist.

Hier erfahren Sie beispielsweise die Batteriezyklen der angeschlossenen Akkus. Alle festgelegten Alarmgrenzen, den eingestellten Hämatokrit, Einstellungen für Ansaugreaktion und Spülzyklus, das Implantationsdatum, das Datum der Steuereinheit, die VAD-ID, ihre Patienten-ID bei Heartware und die Infos über das Betriebssystem.

Diese Werte sind eigentlich nur für den VAD-Koordinator gedacht, aber auch Sie sollten darüber bescheid wissen, sollte man mal in einer anderen Klinik sein oder z.B. in einer Reha-Einrichtung.

Unterstützen Sie dieses Projekt und Teilen Sie diesen Inhalt
Probleme mit Infektionen? Abhilfe schafft Manuka Honig

Probleme mit Infektionen? Abhilfe schafft Manuka Honig

Ich bekomme leider immer wieder von anderen VADianern, Ärzten, Koordinatoren und Pflegepersonal mit, dass eine unserer Achilles-Fersen die Driveline ist und wenn jemand eine Infektion an der Austrittstelle bekommt, kann diese unter Umständen zum Herzen wandern und dann ist ganz schnell Schluss mit lustig.

Deshalb muss man immer ordentlich steril beim Verbandswechsel arbeiten und auch öfter mal das Desinfektionsmittel wechseln. Aber was bleibt denn noch groß übrig, wenn Octanisept, Prontosan und Co. nicht mehr richtig helfen oder man eine Unverträglichkeit hat?

Man greift auf eines der ältesten antibakteriellen Mittel der Menschheit zurück – heute bekannt als Medi Honey oder Manuka Honig. Dieses Wundermittelchen bekommt man in fast jeder Apotheke und nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft ist es noch viel effektiver gegen Bakterien, wie zunächst angenommen. So soll der Wunderhonig sogar gegen MRSA helfen.

Die Ergebnisse einer Studie von australischen Wissenschaftlern wurden im European Journal of Clinical Microbiology und Infectious Diseases and Frontiers in Microbiology (1,2) veröffentlicht und könnten eine besondere Bedeutung in einer Zeit haben, in der viele der weltweit führenden Antibiotika versagen, insbesondere gegen resistente “Superbakterien”. Denn diese haben es nicht geschafft eine Resistenz gegen den Super-Honig aufzubauen. Grund dafür ist eine enthaltene Verbindung namens Methylglyoxal, die irgendwie dafür sorgt, dass ein bakterielles System zusammenbricht und zerstört wird.

“Neue Antibiotika neigen dazu, eine kurze Haltbarkeit zu haben, da die Bakterien, die sie angreifen, schnell resistent werden”, sagte Dr. Dee Carter von der School of Molecular and Microbial Biosciences der University of Sydney. “Viele große Pharmakonzerne haben die Produktion von Antibiotika aufgegeben, weil es schwierig ist, die Kosten zu decken. Die Entwicklung wirksamer Alternativen könnte daher viele Leben retten.”

Diese neue Erkenntnis führt allerdings auch zu einer enorm hohen Nachfrage, weshalb die neuseeländischen Produzenten dringend nach Markenschutz suchen, um den Verkauf von minderwertigen Fälschungen zu unterbinden. Deshalb nie irgendwo im Internet bestellen – lieber in der Apotheke des Vertrauens nachfragen und bestellen lassen, auch wenn es teurer ist.

Für uns VADianer heißt das konkret, dass wir bei Problemen mit Driveline/Keimen nun zu einem weiteren effektiven Hilfsmittel zur topischen, aber auch zur inneren Anwendung greifen können. Denn der Honig kann auch problemlos eingenommen werden.

Ich rate natürlich jedem dringend jegliche Form von Behandlung immer mit dem eigenen Arzt abzusprechen.

QUELLEN: http://althealthworks.com/9387/mysterious-honey-discovered-that-kills-all-bacteria-scientists-throw-at-it/

(1) Blair S, Cokcetin N, Harry E, Carter D. (2009). The unusual antibacterial activity of medical-grade Leptospermum honey: antibacterial spectrum, resistance and transcriptome analysis. European Journal of Clinical Microbiology and Infectious Disease 28 1199–1208. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19513768

(2) Carter DA et al. (2016). Therapeutic Manuka Honey: No longer so alternative. Frontiers in Microbiology 7:569. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4837971/

 

Empfehlungen zur richtigen Dosierung

Während meiner Recherchen bin ich auf das Portal https://www.manukahonig-neuseeland.de/ gestoßen, welches unter https://www.manukahonig-neuseeland.de/dosierung/ auch gute Empfehlungen zur Dosierung des Produktes bei diversen Krankheitsbildern gibt.

 

Unterstützen Sie dieses Projekt und Teilen Sie diesen Inhalt
Das Zurich Heart Project – ein neues Herz aus Silikon

Das Zurich Heart Project – ein neues Herz aus Silikon

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Unverkennbar – was da schlägt, sieht aus wie ein echtes Herz. Und dies ist auch das Ziel des ersten weichen Kunstherzens: möglichst nah am natürlichen Vorbild zu sein. Entwickelt hat dieses Silikonherz Nicholas Cohrs. Er ist Doktorand in der Gruppe von Wendelin Stark, Professor für Funktionelles Material-Engineering an der ETH Zürich. Der Grund, warum die Natur hier Vorbild sein sollte, ist einleuchtend: Heute existierende Kunstherzen haben viele Nachteile. Die Mechanik ist anfällig auf Störungen. Zudem kommen die derzeitig verwendeten Kunstherzen ohne Puls aus, wobei noch unklar ist, welche Folgen dies für den Körper haben könnte. «Ziel muss also sein, ein Herz zu entwickeln, das ungefähr die gleiche Grösse hat, wie das eines Patienten und welches das menschliche Herz in Form und Funktion so gut wie möglich imitiert», so Cohrs.

Ein gut funktionierendes Kunstherz zu haben, wäre indes mehr als nötig: Rund 26 Millionen Menschen weltweit leben mit einer Herzinsuffizienz und Spenderherzen sind Mangelware. Mit mechanischen Kunstherzen und Herzunterstützungssystemen werden die Wartezeiten von schwerkranken Patientinnen und Patienten überbrückt, bis sie ein Spenderherz erhalten oder das Herz sich von selber wieder erholt.

Das weiche Kunstherz wurde mittels 3D-Drucker aus Silikon hergestellt, wiegt 390 Gramm und hat ein Volumen von 679 cm3. «Es handelt sich um einen Silikon-Monoblock, der ein kompliziertes Innenleben hat», erläutert Cohrs. Wie ein echtes Menschenherz besteht auch dieses Kunstherz aus einer rechten und einer linken Herzhälfte. Anders als beim menschlichen Herzen werden diese aber nicht durch eine Scheidewand sondern durch eine zusätzliche Kammer getrennt. Diese wird durch Luftdruck bewegt und ist nötig, um die Flüssigkeit aus den Blutkammern zu pumpen und ersetzt so die Muskelkontraktion des menschlichen Herzens.

In eine neue Richtung denken

Ob dieses Kunstherz auch funktioniert, hat Anastasios Petrou getestet. Er ist Doktorand bei der Professur für Produktentwicklung und Konstruktion von ETH-Professor Mirko Meboldt. Die Resultate des Versuchs publizierten die jungen Forscher soeben im Fachmagazin «Artifical Organs».

Die Forscher konnten beweisen, dass das weiche Kunstherz grundsätzlich funktioniert und sich sehr ähnlich bewegt wie das menschliche Pendant. Ein Problem hat das künstliche Herz aber: Bis jetzt steht es nur rund 3000 Schläge durch, was einer Laufdauer von etwa einer halben bis einer dreiviertel Stunde entspricht. Danach hielt das Material der Belastung nicht mehr Stand. Cohrs erklärt: «Es handelt sich bei diesem Versuch klar um einen Machbarkeitstest. Unser Ziel war nicht, ein implantierbares Herz vorzustellen, sondern bei der Entwicklung von künstlichen Herzen in eine neue Richtung zu denken.»  Natürlich müssten noch die Reissfestigkeit des Materials und die Leistung entscheidend erhöht werden.

Zurich Heart bringt Forschende zusammen

Kennengelernt haben sich Cohrs und Petrou im Rahmen des Zurich Heart, einem Flagship Projekt der Hochschulmedizin Zürich. Dieses Projekt bringt Forschende aus rund 20 Forschungsgruppen aus verschiedenen Fachgebieten und Institutionen  zusammen. Während die einen an Verbesserungen für Herzpumpen arbeiten, wie zum Beispiel die Blutschädigung durch die mechanische Einwirkung der Pumpe reduziert werden kann, erforschen die andern extrem elastische Membranen oder biologisch besonders verträgliche Oberflächen. Dies geschieht in sehr engem Austausch mit den Klinikern in Zürich und Berlin.

Der rege Austausch unter den Forschenden kam auch diesem Teilprojekt des Zurich Heart zu Gute. Die Maschinenbauingenieure der ETH Zürich, welche die Herzpumpen verbessern, haben ein Modul entwickelt, mit dem sie den menschlichen Herzkreislauf nahezu perfekt simulieren können. Für ihre Tests schlossen die Forscher das Silikonherz an dieses System, in dem eine Flüssigkeit mit vergleichbarer Viskosität wie Blut zirkuliert, an. «Vermutlich ist unser System momentan eines der Besten der Welt», sagt Petrou nicht ohne Stolz.

Am Herzen zu forschen, ist eine reizvolle Aufgabe. Cohrs und Petrou möchten diesem Forschungsgebiet jedenfalls treu bleiben. «Ich hätte nie gedacht, dass ich als Maschinenbauer je ein weiches Herz in Händen halte. Nun bin ich so fasziniert von dieser Forschung, dass ich gerne an der Entwicklung von Kunstherzen weiterarbeiten möchte», sagt Petrou.

Literaturhinweis

Cohrs NC, Petrou A, Loepfe M, Yliruka M, Schumacher CM, Kohll AX, Starck CT, Schmid Daners M, Meboldt M, Falk V, Stark WJ. A soft Total Artificial Heart – First Concept Evaluation on a Hybrid Mock Circulation. Artificial Organs. doi: 10.1111/aor.12956.

Dieser Artikel wurde am 11.08.2017 übernommen von: https://www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2017/07/kunstherz-auf-dem-pruefstand.html

Der Urheber des Artikel ist für dessen Inhalt verantwortlich.

UPDATE

Es gibt einen tollen neuen Artikel über das Zurich Heart unter: https://www.nzz.ch/wissenschaft/forscher-tuefteln-am-perfekten-kunstherzen-ld.1394213

 

Unterstützen Sie dieses Projekt und Teilen Sie diesen Inhalt
Wichtige Begriffe, die man als VADianer kennen sollte

Wichtige Begriffe, die man als VADianer kennen sollte

  • Akku: Eine der Stromquellen für den Betrieb eines Ventricular Assist Systems (VAD). Zwei Akkus bzw. ein Akku und ein Netzteil (Wechsel- oder Gleichstrom) sind unter allen Umständen bei Hdeartware Geräten erforderlich. Dies kann sich bei anderen Herstellern, wie ToraTec oder Berlin Heart unterscheiden.
  • Akkuladegerät / Ladestation: Das Gerät zum Aufladen der Akkus. Beim HeartWare Ventricular Assist System können bis zu vier Akkus gleichzeitig geladen werden.
  • Angioplastie: Der Prozess der Erweiterung eines blockierten oder verengten Blutgefäßes, um den Blutfluss zum Herz wiederherzustellen.
  • Antikoagulantien: Medikamente, die die Bildung von Blutgerinnseln verlangsamen.
  • Austrittsstelle: Die Stelle, an der die Driveline durch die Haut tritt.
  • Driveline: Das „Kabel“, das das implementierte VAD durch die Haut mit dem Steuergerät verbindet. Auf der Austrittsstelle sitzt der regelmäßig zu wechselnde Verband. Je nach Implantation kann die Stelle an unterschiedlichen Positionen am Bauchraum sein.
  • Duschbeutel / Duschtasche: Eine wasserfeste Tragetasche für Steuergerät und Akkus beim Duschen.
  • HeartWare® System: Eine Abkürzung für das HeartWare® Ventricular Assist System. Es besteht aus der HVAD®-Pumpe, Steuergerät und Stromquellen.
  • Herzbeutelplatzierung: Die Möglichkeit, das VAD im doppelwandigen Herzbeutel unterzubringen. Hierdurch wird die Schaffung eines invasiveren VAD-Pumpenbeutels im Bauchraum überflüssig.
  • Herzschrittmacher: Ein kleines implantiertes Gerät, das dem Herzen mithilfe von Elektroden elektrische Signale sendet und eine Kontraktion verursacht. Dieses Gerät soll einen regelmäßigen Herzschlag aufrechterhalten.
  • HVAD Pumpe: Der Name des HeartWare VAD.
  • ICD: Eine Abkürzung für „implantierbarer Kardioverter-Defibrillator“. Es handelt sich um ein implantiertes Gerät, das dem Herzen geringfügige elektrische Schläge versetzt, um schnelle und möglicherweise tödliche Herzrhythmen zu stoppen.
  • LVAD oder VAD: Eine Abkürzung für „linksventrikuläres Unterstützungssystem“ oder „ventrikuläres Unterstützungssystem“. Hierbei handelt es sich um die mechanische Pumpe, die in die linke Herzkammer implantiert wird.
  • LVAS oder VAS: Eine Abkürzung für „linksventrikuläres Unterstützungssystem“ oder „ventrikuläres Unterstützungssystem“. Es besteht aus der mechanischen Pumpe (LVAD), dem Steuergerät und den jeweiligen Stromquellen (Akkus und Netzadapter (Wechselstrom und Gleichstrom)).
  • Netzteil (Gleichstrom): Ein Netzteil für eine Bordspannungssteckdose zum Betrieb von Steuergerät und VAD.
  • Netzteil (Wechselstrom): Ein Netzteil, das an eine Steckdose angeschlossen werden kann.
  • Pumpe: Eine häufige alternative Bezeichnung eines LVAD oder VAD.
  • Steuergerät: Ein kleiner Computer zur Steuerung des VAD. Er gibt Informationen über die Funktionsweise des VAD weiter. Auf seinem Display werden RPM (Umdrehungen pro Minute), der Durchfluss (Liter pro Minute) und der Stromverbrauch (Watt) angezeigt. Diese Werte sind aber kumuliert berechnet, lassen Sie sich das von Ihrem Arzt erkläaren (Stichwort Hämatokrit Wert).
  • Tasche: Der Patient trägt sie an der Hüfte oder Schulter. Sie enthält die VAD-Peripheriegeräte wie Akkus und Steuergerät und ermöglicht VAD-Patienten einen mobilen Lebensstil. Es gibt mittlerweile zur Standard-Schultertasche auch eine Hüfttasche.
  • Überbrückung zur Transplantation: Eine medizinische Indikation und ein Behandlungsplan, bei dem ein VAD zur Unterstützung der Herzfunktion eingesetzt wird, während der Patient auf eine Transplantation wartet.

 

(Quelle: Diese Liste stammt von https://www.heartware.com/de/patienten-und-pflegekrafte/begriffsglossar. Sie wurde vom Autor dieses Beitrages zum besseren Verständnis umformuliert und mit eigenem Wissen ergänzt)

Grafik: Entworfen durch Freepik

Unterstützen Sie dieses Projekt und Teilen Sie diesen Inhalt
Desinfektionsmittelresistenz – die unterschätzte Gefahr

Desinfektionsmittelresistenz – die unterschätzte Gefahr

Octenisept, Lavanid, Prontosan, Sterilium – mit Alkohol oder ohne. Bei der Wahl des richtigen Desinfektionsmittels komme ich mir immer ein wenig vor, wie in einer unglaublich gut sortierten Cocktail-Bar.

Aber ganz so konsequenzlos, wie bei einem schicken Drink ist die Wahl des Hygiene-Produkts zur Wundversorgung dann doch nicht und da lassen sich viele verunsichern bzw. bleiben einfach bei dem, was man Ihnen von Anfang an empfohlen hat.

Dabei ist es hier enorm wichtig regelmäßig auf ein anderes Produkt zurück zu greifen und zu wechseln, damit sich keine Desinfektionsmittelresistenz entwickelt und man als folge eine eitrige Infektion an der Austrittswunde hat, die im schlimmsten Fall bis zum Herzen vordringen kann.

Ich habe die besten Erfahrungen mit alkoholfreiem Octenisept gemacht, kombiniert oder im Wechsel mit Prontosan GEL. Natürlich ohne Alkohol, da dieser an der Austrittsstelle der DRIVELINE doch enorm brennt. Um Pflasterrrückstände zu entfernen muss es kein teurer Pflasterlöser sein. Es geht genauso gut mit Sterilium oder Octeniseept mit Alkohol. Damit sollte man auch jedesmal die Driveline bis zum Steuergerät säubern (man weiß ja nicht, was da dran hängt)

Ebenfalls hervorragend geeignet ist LAVANID als alternatives Mittelchen. Manche schwören auch auf die gute alte Kochsalzlösung.

Bei wem ein Stück des Verbandsmaterials an der Driveline raus schaut, kennt sicher das Problem, dass das Gewebe immer mit altem Blut verkrustet ist. Dies ist ein herrlicher Nährboden für Keime. Hier kann man gelegentlich mal eine Säuberung mit 3%em Wasserstoff-Peroxid vornehmen. so wird alles wieder hell und rein und keimfrei.

Alle diese Angaben sind natürlich ohne Gewähr und basieren nur auf meiner persönlichen Erfahrung. Ich habe noch nie Probleme mit einer Infektion gehabt, das spricht eigentlich für sich. Trotzallem sollte man solche Themen immer mit dem behandelnden Arzt, der Verbandsschwester oder dem Verbandsdienst besprechen.

Unterstützen Sie dieses Projekt und Teilen Sie diesen Inhalt
Die wichtigsten Begriffe zum Thema Herz

Die wichtigsten Begriffe zum Thema Herz

Immer wieder stoße ich auf VADianer, die nur wenig bis gar nichts über die Grundbegriffe der modernen Herz-Medizin wissen. das ist natürlich reichlich unpraktisch, wenn ich wissen möchte, was mir mein Arzt so erzählt oder ich den Bericht der letzten Untersuchung selbstständig „übersetzen“ möchte.

In diesem Beitrag widme ich mich den absoluten Grundbegriffen und Zusammenhängen – Was mit welcher Untersuchungsmethode bestimmt werden kann.

Herzminutenvolumen

Wichtige Begriffe rund ums Herz - HerzminutenvolumenDas Herzminutenvolumen (HMV) ist die Menge Blut, die das Herz in einer Minute in den Blutkreislauf pumpt. Es wird auch als Herzzeitvolumen (HZV) bezeichnet. Das HZV ist also ein Maß dafür, wie viel das Herz pumpen kann. Es berechnet sich aus der Herzfrequenz (HF) und dem Schlagvolumen (SV): HF x SV = HZV. In Ruhe beträgt das HZV etwa 4,5 bis 5 Liter pro Minute. Muss das Herz schneller pumpen, beispielsweise wenn sich der Mensch körperlich anstrengt, kann das HZV auf bis zu 20 Liter pro Minute steigen, bei Ausdauersportlern sogar auf 35 Liter.

Das Herzzeitvolumen bestimmt der Kardiologe am genauesten mit einer Rechtsherz-Katheteruntersuchung. Es kann aber auch mit anderen, nichtinvasiven Untersuchungen wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Echokardiografie näherungsweise berechnet werden. Um festzustellen, wie gut das Herz seines Patienten pumpen kann, wird der Kardiologe neben dem HZV die so genannte Ejektionsfraktion bestimmen. Diese kann der Arzt ganz einfach und für den Patienten ungefährlich mit einer Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) messen.

Wenn das Herz nicht mehr richtig pumpen kann, ist das HZV geringer als bei gesunden Menschen, zum Beispiel bei einer Schwäche des Herzens oder bei Herzklappenerkrankungen. Auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann das HZV geringer als normal sein. Das HZV ist in der Regel höher als gewöhnlich, wenn ein Mensch Fieber hat, unter Blutarmut oder einer Schilddrüsenüberfunktion leidet.

Schlagvolumen

Das Schlagvolumen (SV) ist die Menge Blut, die das Herz bei einem Herzschlag in den Körper pumpt. Bei gesunden Menschen beträgt das SV in Ruhe etwa 70 Milliliter (ml). Mit Hilfe des Schlagvolumens wird das Herzminutenvolumen (HMV) berechnet, also die Menge Blut, die das Herz in einer Minute in den Körper pumpt.

Kritisches Herzgewicht

Das gesunde Herz eines Erwachsenen wiegt etwa 300 Gramm. Bei bestimmten Krankheiten, zum Beispiel bei Bluthochdruck oder bei Herzklappenfehlern, vergrößert sich das Herz, um den Körper noch ausreichend mit Blut versorgen zu können. Am Anfang vergrößern sich die Herzmuskelzellen (Hypertrophie). Überschreitet das Herzgewicht 500 Gramm, können die Herzkranz-Arterien das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen. Als Folge kommt es zu einer Herzerweiterung, im Fachjargon als „Dilatation“ bezeichnet. Das Herz kann nicht mehr ausreichend Blut in den Körper pumpen, es entwickelt sich eine Herzschwäche.

Bei Menschen, die regelmäßig und intensiv Sport treiben, vergrößert sich das Herz ebenfalls. So kann der Herzmuskel bei körperlicher Anstrengung die Mehrarbeit problemlos leisten. Das Herz wiegt aber selbst bei Ausdauersportlern nicht mehr als etwa 500 Gramm.

Herzfrequenz: Tachykardie & Bradykardie

Wichtige Begriffe rund ums Herz - Normales EKG

Wichtige Begriffe rund ums Herz - Herzrasen bei WPW-Syndrom

Bild: oben: normaler Herzschlag,
unten: EKG-Kurve bei beschleunigtem
Herzschlag (Tachykardie). (Zum
Vergrößern bitte anklicken).

Die Herzfrequenz (HF) ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Bei gesunden Erwachsenen schlägt das Herz etwa 60- bis 90-mal in der Minute. Bei Kindern und Neugeborenen schlägt das Herz viel häufiger: Bei Neugeborenen jede Minute etwa 120-mal. Doch das ist noch gar nichts im Vergleich zum Tierreich: Kolibris haben eine Herzfrequenz zwischen 800 und 1.000 Schlägen pro Minute! Elefanten allerdings nur zwischen 15 und 30.

Wie schnell das Herz schlägt, hängt nicht nur vom Alter, sondern auch von der körperlichen Belastung und vom Trainingszustand ab: Bei Belastung kann die Herzfrequenz auf maximal 160-180 Schläge pro Minute ansteigen. Bei Ausdauersportlern schlägt das Herz in Ruhe viel seltener als bei Untrainierten, etwa 40- bis 50-mal pro Minute. Wie schnell das Herz schlägt, kontrollieren sympathisches und parasympathisches Nervensystem sowie Hormone, insbesondere die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Schlägt das Herz schneller als gewöhnlich, nennt man dies Tachykardie, eine langsamere Herzfrequenz als normal heißt Bradykardie.

Die Herzfrequenz bestimmt der Arzt durch Abhören mit dem Stethoskop oder im Elektrokardiogramm. Einen ersten Anhaltspunkt gibt die Pulsmessung am Handgelenk.

Ejektionsfraktion = Auswurffraktion

Die Ejektionsfraktion (EF) ist die Menge Blut, die die linke Herzkammer im Verhältnis zur Gesamtmenge Blut, die sich in der Herzkammer befindet, in den Körper pumpt. In der linken Herzkammer befinden sich im entspannten Zustand etwa 140 Milliliter Blut. Das Herz pumpt beim Herzschlag 80 Milliliter Blut in die Hauptschlagader, die Ejektionsfraktion beträgt also 57%. Bei Gesunden beläuft sich die EF auf über 50 bis 60%, junge Menschen haben eine EF von 65-70%. Bei Menschen mit schwerer Herzschwäche sinkt die EF sogar unter 25%, ein zu schwaches Herz kann dann den Körper nicht ausreichend mit Blut versorgen.

Der Arzt kann die EF mit verschiedenen Untersuchungstechniken bestimmen. Am einfachsten und ungefährlichsten ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie).

EKG Lesen & Verstehen

Die Inhalte der Seite EKG-Online bauen systematisch aufeinander auf, somit wird es auch Einsteigern ermöglicht, das Thema von Grund auf zu verstehen. Nach Vermittlung der anatomischen, physiologischen und physikalischen Grundlagen folgen wichtige Kapitel über EKG-Veränderungen beim Herzinfarkt und anderen Herzerkrankungen und beim Herzschrittmacher. Herzrhythmusstörungen sind ein weiteres umfassendes Thema, die im Anschluß behandelt werden.
Die Seite EKG-Online entstand aus den Erfahrungen, die bei der Durchführung von langjährigen EKG-Seminaren für Pflegekräfte gesammelt wurden und hat sich inzwischen auch beim Rettungsdienst und unter Studenten, die sich ins Thema einarbeiten müssen, bewährt.
Die Adresse des Internetauftrittes war zunächst www.grundkurs-ekg.de und wurde ist seit Juni 2008 unter www.ekg-online.de erreichbar.

Quellenangaben:

  • http://www.internisten-im-netz.de/de_wichtige-begriffe-rund-ums-herz_586.html
  • http://www.grundkurs-ekg.de/rhythmus/rhythmus.htm
  • http://www.grundkurs-ekg.de/startseite_dateien/info.htm

Unterstützen Sie dieses Projekt und Teilen Sie diesen Inhalt