Herzportgruppen

Herzportgruppen

Ein spezielles Ausdauertraining lindert die Beschwerden und dient dem langfristigen Erhalt der Gesundheit von Herzkranken. Außerdem kann regelmäßiges Training die Leistungsfähigkeit steigern, was dann auch wieder zu mehr Lebensqualität führt.

Früher galt: Bei Herzschwäche muss man sich schonen. Heute weiß man, dass regelmäßiges Ausdauertraining hilft, die Beschwerden bei chronischer Herzschwäche zu lindern. Das Training sollten Sie aber nur unter ärztlicher Aufsicht beginnen. 

Untersuchungen zeigen große Wirkung von Training

„Untersuchungen zum regelmäßigen Ausdauertraining an 800 Patientinnen und Patienten haben gezeigt, dass sich die Leistungsfähigkeit sogar um 10 bis 25 Prozent verbessern lässt – je nach Intensität und Dauer des Trainingsprogramms“, sagt Prof. Meinertz, Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Bewegung bei Herzschwäche sei ungefährlich. Leider sei diese Erkenntnis in der Praxis bei vielen Ärztinnen und Ärzten noch nicht angekommen. Eine Bewegungstherapie sollten Sie bei dieser schweren Erkrankung jedoch nur nach gründlicher Untersuchung durch eine/n Herzspezialist/in und unter fachlicher Aufsicht beginnen.

Training verhindert fatalen Muskelabbau 

Durch die Herzschwäche und damit verbundene Entzündungsreaktionen wird Muskelgewebe abgebaut, was zu schnellerer Erschöpfung und Überbelastung der verbleibenden Muskulatur führt. Diesem Abbau wirkt das Ausdauertraining entgegen. Ziel ist nicht in erster Linie die Verbesserung der Herzleistung. Vielmehr soll das Training verhindern, dass die Betroffenen durch fehlende körperliche Belastung immer mehr Muskelmasse verlieren und schlechter belastbar werden. „Verlust an Muskelmasse bei Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzschwäche erhöht das Risiko einer Krankenhauseinweisung und verschlechtert die Prognose“, warnt Prof. Meinertz. Das muss aber nicht sein, wie Untersuchungen gezeigt haben. Krankenhauseinweisungen und Todesfälle durch Herzschwäche nehmen dank des Ausdauertrainings ab. 

Training mit Herzschwäche: Was eignet sich am besten? 

Bei Herzschwäche empfiehlt sich ein Training, bei dem viel Bewegung mit vergleichsweise wenig Kraftaufwand möglich ist: Spazierengehen, längeres Wandern, Nordic Walking, Radfahren und bei gut trainierten Patientinnen und Patienten auch Skilanglauf. In den ersten Wochen eines Ausdauertrainings sind eine ärztliche Überwachung sowie EKG und Blutdruckmessungen während der Übungen zu empfehlen.

Ein Ausdauertraining mit dem Fahrradergometer beginnt in den ersten Wochen bei sehr niedriger Intensität (40 bis 50 Prozent der Herzfrequenzreserve) für zehn Minuten zweimal am Tag. Vertragen Sie dieses leichte Training gut, können Sie es unter ärztlicher Kontrolle steigern und schließlich zu Hause fortsetzen. 

Herz-Tipp:

Viele Vereine, Volkshochschulen und Reha-Zentren bieten Herzsportgruppen an. Das Training ist speziell auf Herzpatientinnen und -patienten angepasst, wird von Sporttherapeut/innen durchgeführt und ärztlich begleitet. Das Training in der Gruppe hilft, Ängste abzubauen und sich mit Betroffenen auszutauschen. 

Training bei diastolischer Herzschwäche 

Körperliches Training wirkt sich auch günstig auf die diastolische Herzschwäche aus. Diese Form der Herzschwäche beruht auf einer Füllungsstörung des Herzens. Ihre Therapie ist noch nicht so gut erforscht wie die der systolischen Herzschwäche. Während mit Medikamenten allenfalls kleine Effekte erzielt werden können, eignet sich ein kombiniertes Ausdauer-Krafttraining gut, um die Situation von Patientinnen und Patienten mit diastolischer Herzschwäche zu verbessern.

Die Europäischen Leitlinien zur Herzschwäche fassen die Effekte folgendermaßen zusammen: „Körperliches Training verbessert bei diastolischer Herzschwäche die Leistungsfähigkeit, die Lebensqualität und Elastizität des Herzmuskels.“

Original Artikel von Prof. Dr. med. Thomas Meinertz (https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinsuffizienz/behandlung-und-therapie/herzschwaeche-training)


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E-Bike-Tour für Kunstherzpatienten

E-Bike-Tour für Kunstherzpatienten

E-Bike-Tour für Kunstherzpatienten

Wie in jedem Jahr veranstaltet das Contilia Herz- und Gefäßzentrum seine E-Bike-RuhrTour.

„Wir, das Contilia Herz- und Gefäßzentrum und der Verein PULSLOS LEBEN e.V., laden Sie – Patienten mit Kunstherzen oder Herzinsuffizienz – und Ihre Angehörigen herzlich für den 22. Mai zu einer E-Bike-Tour zu uns ins Ruhrgebiet ein.

Gemeinsam in der von Fachpersonal und -ärzten begleiteten Gruppe wird man eine landschaftlich wunderschöne Strecke befahren. E-Bikes können vor Ort geliehen werden.

die ganze Aktion dient auch zum Kennenlernen der Patienten untereinander. So soll man durch die Aktion zusammenfinden und sich über sein neues Leben und seine Erfahrungen austauschen können.

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Kleider machen Leute

Kleider machen Leute

…oder vereinfachen uns den Alltag bzw. den nächsten stationären Aufenthalt. Das war mein Gedanke, als ich den Flyer der Firma medi-tex aus Rostock per Mail geschickt bekam.

In der Tat setzen sich einige Hersteller für medizinische Bekleidung mit dem Thema LVAD auseinander, da es die Pumpenhersteller wohl aus diversen Gründen nicht schaffen, uns mehr als zwei mehr oder weniger praktische Taschenvarianten anzubieten, die wir dann für unverschämte Preise bei der Krankenkasse beantragen können und die oft deswegen abgelehnt werden. Oftmals werden diese auch nicht weiter entwickelt oder verbessert, da eine Neuanmeldung genauso lange braucht, wie eine neue Form der Pumpe auf den Markt zu bringen.

Und genau hier setzt die besagte Firma MEDI-TEX aus Rostock an und hat in den letzten Jahren ein kleines aber feines Sortiment an praktischen Bekleidungsstücken und Taschen ganz speziell für VAD Patienten auf den Markt gebracht, von dem ich euch nun berichten werde.

Als Erstes möchte ich euch vom Kardiologie-Shirt erzählen. Der Stoff ist ein leichter aber robuster Baumwollstoff mit einem geringem Elastan Anteil. Das sorgt für ein angenehmes Tragegefühl auf der Haut und das Hemd macht jede Bewegung mit. Außerdem ist der Stoff sehr pflegeleicht und bei 30 Grad waschbar. Kochwäsche und Chlorbleiche sollten unbedingt vermieden werden (siehe Waschanleitung und Pflegeetikett)

Nun zu den eigentlichen Merkmalen, die dieses Shirt für uns VADianer so unverzichtbar machen. Der Brustbereich des Hemdes lässt sich mit Druckknöpfen öffnen und komplett bis unter die Brust aufklappen. Somit kann das Pflegepersonal z.B. ein EKG anlegen, ohne das man das Hemd ausziehen muss.

Für die externen Teile unseres Herz-Unterstützungssystems, sprich Controller und Batterien, hat das Shirt eine Bauchtasche mit einer Öffnung für die Driveline. Somit ist alles immer ordentlich verstaut.

 

Im unten verlinkten Video seht ihr, wie sich das die Firma MEDI-TEX überlegt hat. 

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Als Nächstes möchte ich auf die neuen Taschen eingehen. Es gibt drei Modelle im Sortiment, zwei sehr Ähnliche Modelle und Eines, was auf jeden Fall jeder Originaltasche den Rang ablaufen könnte.

Die HEARTBAGs Basic und Premium sind quasi „Umverpackungen“ für die Originaltaschen von HEARTWARE und Co., die man dann als Rucksack auf dem Rücken tragen kann. Sie sind relativ schlicht im Design, bieten aber einen guten Tragekomfort und sind auch direkt auf die Größen der Taschen der Systemhersteller angepasst.

    Die Unterschiede von Basic zu Premium sind: 

    • Gepolsterte Trageriemen
    • Brustgurt
    • Rückenpolster
    • frei Farbauswahl zwischen schwarz, beige und navy blau

    Das macht sich gerade bei längerem Tragen und intensiveren Bewegungen schon bemerkbar, da der Brustgurt für mehr Stabilität und die Polsterung für besseren Tragekomfort sorgt.

    Nun aber zum Highlight der Taschen-Kollektion, dem HEARTCASE

    Dieses ausgeklügelte Teil ersetzt die doch ziemlich schlecht gemachten Original-Taschen der Systemhersteller und sorgt für eine optimale Unterbringung, wie auch Lastenverteilung des kompletten VAD-Systems. Die Tasche verfügt zudem über viele kluge Verstaumöglichkeiten anderer wichtiger Alltagsgegenstände und hat eine integrierte Regenhülle, um den Inhalt vor Witterung von außen zu schützen. Tragegurte und Rückenteil sind ordentlich gepolstert und atmungsaktiv. Eine bessere Tasche habe ich noch nie gesehen und ich denke ich habe schon so einige Modelle gesehen und beurteilen können.

    Ich finde alle Produkte sehr sinnvoll, auch wenn der Preis erstmal abschrecken mag, lohnt sich das Geld – für die Krankenkasse natürlich. Denn die Abrechnung über die Krankenkasse ist möglich und wird sehr detailliert beschrieben unter: 

    Zur Preisbildung sollte man Folgendes erwähnen, deshalb zitiere ich aus der Original E-Mail:

    1. Wir entwickeln und produzieren in Rostock, also bitte nicht mit irgendwelchen großen Herstellern vergleichen, die erstens im Ausland und zweitens eine ganz andere Stückzahl produzieren
    2. Die Kundengruppe der VAD Patienten ist sehr klein, jeder BWLer oder Unternehmensberater würde einem davon abraten sich dieser zu widmen. Wir finden das Thema aber spannend und spüren von den meisten Patienten eine enorme Dankbarkeit. Oft bekommen wir nochmal einen netten Anruf.

    Das spricht doch für sich. Und so, wie MEDI-TEX von Ihren Produkten überzeugt ist, bin ich es auch und empfehle sie guten Gewissens weiter.

    Blutflecken auf der Kleidung?

    Blutabnahmen sind für uns VADianaer ja fast alltäglicher Standard. Leider sind wir aber auch aufgrund der Einnahme von Blutverdünner anfälliger für Nachblutungen und damit einhergehende unschöne Flecken.

     

    Und was mache ich dann mit hartnäckigen Flecken, wie Blut ? Die Eiweise im Blut gerinnen bei ca. 58° C, also würde eine Kochwaschbehandlung sowieso nicht helfen.

    Ist das Blut gerade erst auf die Kleidung getropft, kann der frische Blutfleck unter kaltem Wasser ohne weitere Hilfsmittel vollständig entfernt werden. Soll das Shirt direkt in die Waschmaschine, sollte es bei 30 Grad, höchstens 40 Grad gewaschen werden.

    Wer keine Zeit hat, sich sofort um den frisch entstandenen Blutfleck zu kümmern, sollte das Shirt in einem kalten Salzwasserbad einweichen. Dort kann es für mehrere Stunden verbleiben. Anschließend unter der Dusche kalt abbrausen und dann bei 30 Grad in die Waschmaschine geben.

     

     

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    Fahrradtour für Kunstherzpatienten

    Fahrradtour für Kunstherzpatienten

    Sportlich und mobil mit Kunstherz – unter diesem Motto bietet das Contilia Herz- und Gefäßzentrum die jährliche E-Bike-Tour mit Patienten, Ärzten und Pflegern an, die dieses Jahr am 16. Juni statt finden wird.

    „Wir, das Contilia Herz- und Gefäßzentrum und der Verein PULSLOS LEBEN e.V., laden Sie – Patienten mit Kunstherzen oder Herzinsuffizienz – und Ihre Angehörigen herzlich für Freitag, den 16. Juni, zu einer E-Bike-Tour zu uns ins Ruhrgebiet nach essen, in die Grüne Hauptstadt Europas 2017, ein.

    Gemeinsam in der Gruppe werden wir von Essen-Steele bis Essen-Werden an der Ruhr und am Baldeneysee entlang radeln. E-Bikes stellen wir Ihnen zur Verfügung. Während der gesamten „Tour de Ruhr“ werden Sie von Kardiologen des Contilia Herz- und Gefäßzentrums sowie von einem Herzchirurgen des Herzzentrums Essen-Huttrop, Tochter des Universitätsklinikums Essen, begleitet.

    Wir freuen uns, mit Ihnen rad zu fahren, ins Gespräch zu kommen und gemiensam mit Ihnen, die Grüne Hauptstadt Europas sprichwörtlich zu „erfahren“ “

    Flyer E-Bike RuhrTour
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    Welche Sportarten sind für Kunstherzler zu empfehlen ?

    Welche Sportarten sind für Kunstherzler zu empfehlen ?

    Wer regelmäßig Sport treibt, kann das Risiko für eine Verschlechterung seines Zustandes senken und auch seine körperliche Form zur Vorbereitung auf ein neues Herz erheblich verbessern. Dies trifft auch bei einer koronaren Herzkrankheit zu, die in den meisten Fällen die Grunderkrankung des Herzinfarkts darstellt und sich mit Sport in Einzelfällen sogar teilweise zurückbilden kann. Wichtig ist allerdings, dass man die richtige Sportart auswählt, sich nicht zuviel abverlangt und den Schlussspurt als klassischen Fehler vermeidet.
    Nicht jede Sportart ist für Menschen mit einem Kunstherz empfehlenswert. Eher ungeeignet sind Action-Sportarten, bei denen ein Ball im Spiel ist wie etwa Fußball, Handball, Squash, Badminton oder Tennis. Zum einen erwacht schnell der Ehrgeiz, den Ball unbedingt noch erreichen zu wollen, wofür oft ein hoher Krafteinsatz erforderlich ist und als Folge Überlastungen des Herzmuskels auftreten können, zum anderen ist die Gefahr das dem Gerät etwas passiert oder man mit der Driveline irgendwo oder an irgendwem hängen bleibt wesentlich höher.

    Sportart ohne Überlastungspotenzial wählen

    Deutlich geeigneter sind dagegen Ausdauersportarten, die sich problemlos mit niedriger Intensität durchführen lassen, wie z. B. Joggen, Radfahren, Rudern, Wandern, Walken bzw. flottes Gehen oder auch Skilanglauf. All diese Sportarten können so ausgeübt werden, dass die Gefahr für eine Überlastung des Herzens gering bleibt. Wichtiger Hinweis: Statt des Endspurts ist es deutlich empfehlenswerter zum Abschluss einer Übungseinheit gemütlich auszulaufen, was die Regeneration der Muskulatur unterstützen kann.

    Wie oft pro Woche Sport treiben?

    Nach Empfehlungen der Deutschen Herzstiftung sollten sich Patienten mit einem Kunstherz einmal bis dreimal pro Woche für mindestens 30 Minuten körperlich betätigen, am besten sogar täglich, wenn es die Verfassung zu lässt. Für alle Menschen, die wenig Zeit zum Sport haben, hier zwei Tipps von Dr. Sonntag: Tipp Nr. 1: Wer regelmäßig mit dem Bus oder der U-Bahn nach Hause fährt, kann jeden zweiten Tag zwei oder drei Stationen früher aussteigen und den Rest zu Fuß nach Hause gehen. Das lässt sich völlig unkompliziert in den Tagesablauf einbauen, ohne dass dafür eine aufwendige Sportausrüstung erforderlich ist. Man braucht lediglich geeignete Schuhe, in denen einem die Füße nicht schon nach 100 Metern weh tun. Tipp Nr. 2: Abends einfach noch einmal eine halbe Stunde rausgehen und dabei dreimal das Tempo für jeweils fünf Minuten so steigern, dass die Nachbarn sagen würden: „Der hat es aber heute eilig.“ Erstaunlicherweise werden solche Intervallbelastungen oft als weniger anstrengend empfunden als Ausdauerbelastungen gleicher Dauer. Wichtiger Hinweis: Während der höheren Belastungen eines Intervalltrainings sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie nicht zu kurzatmig werden und sich danach eine ausreichend lange Erholungsphase gönnen. Grundsätzlich gilt: Orientieren Sie sich an Ihren Leistungen aus der Rehabilitation und knüpfen Sie am besten direkt an das dort angebotene Training an.

    Quelle:

    Angelehnt an den Beitrag „Welche Sportarten sind bei einer KHK zu empfehlen?“ von Dr. med. Frank Sonntag

    Nachtrag

    Erkundigen Sie sich doch mal über ihre Krankenkasse oder den Hausarzt nach sogenannten Herz-Sport-Gruppen. Dort können Sie angepassten Sport unter ärztlicher Aufsicht mit Gleichgesinnten betreiben, ähnlich dem Sport-Programm in einer REHA-Einrichtung.

     

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